- Merseburg vor hundert Jahren
wurde plötzlich überrannt.
Nach dem Krieg da kamen viele
aus dem ganzen deutschen Land.
Arbeit findet man in Leuna
oder auch im Geiseltal.
doch die Wohnraumsuche,
sie ist jetzt ’ne Qual.
Wohnungen gibt’s nicht mehr?
ein Stadtbaurat muss her.
(Refrain)
Schaffe, schaffe Häusle bauen.
Aufstehn schon im Morgenrauen!
Wer bloß aber hat sich diese Siedlung ausgedacht?
’s war der Zollinger, der Zollinger
der Mann von unser’m Dach. - Friedrich ist ein Architekt,
war vom Menschen inspiriert.
Er verdiente sich Respekt,
weil ein Dach er konstruiert,
außerdem noch ein Patent,
wie man günstig bauen kann;
Siedlungshäuser eben
für den kleinen Mann.
Schüttbeton, Schüttbeton —
der Knüller der Saison!
(Refrain)
Schaffe, schaffe Häusle bauen… - Zuerst plant er ein Zuhause,
Doppelhaus mit Stall und Hof,
und er nennt die Siedlung „Klause“,
doch den Namen find‘t man doof.
Viele hausten in Baracken,
die ganz schwarz gestrichen war‘n,
sieht so aus wie‘n „Negerdörfchen“ —
ist doch klar!
Baugerüst läuft hin und her,
wer bauen will, hat‘s schwer!
(Refrain)
Schaffe, schaffe und so weiter
auf der langen Lebensleiter,
uns‘re Siedlung lässt sich seh‘n,
wir haben was geschafft.
Dank dem Zollinger, dem Zollinger
und uns‘rer eignen Kraft!
© Marion Broedel & Dietmar George
Ein Gedanke zu “Zollinger-Lied von Marion Broedel & Dietmar George”